5>er Konrcrnnsche Mtcrs
[1853]
XOenn man in Nürnberg die malerische Straße
zur alten Reichsburg hinaufwandelt, dann liegt uns
zur Linken das stattliche Haus weiland Johann Bap
tist Homanns. — Suae Caes. Majestät. Geographus,
des römischen Kaisers Geograph, pflegte sich der
merkwürdige Mann zu unterschreiben, der dem Kloster
und der Notariatsstube entronnen war, um seinem
Stern zu folgen und der erste deutsche Landkarten
verleger seiner Zeit zu werden. Dieses Haus ist jetzt
ein stilles Privathaus; vor hundert Jahren dagegen
hatte eine staunenswerte Betriebsamkeit ihren Sitz
darin aufgeschlagen.
Homann hatte ein gutes inneres Recht aus seinen
Ehrentitel eines Geographen der kaiserlich römischen
Majestät, denn für die Aussaat geographischer Kennt
nisse unter allem Volk des heiligen römischen Reiches
hat keiner so durchgreifend und andauernd fast ein
Jahrhundert lang gewirkt, als er und seine Erben
und Geschästsnachfolger, das „Homannsche Haus".
Der Homannsche Atlas, diese Landkartensammlung
ohne Ende, war seinerzeit ebenso zum Sprichwort