gemeinsam war. Die Kelten waren ein sehr kunstfertiges, besonders
in Schmiede- und Schmelzarbeiten (maltha, smaltum) erfahrenes
Volk, von dem die Römer manches gelernt haben,- an ihre Farben
freudigkeit erinnert der schottische Plaid ® 5 ). Die Kampfweise war bei
beiden Völkern die gleiche,' die Schlachten wurden mit Gesang und
Waffenlürm eröffnet, einzelne Zweikämpfe von hervorragenden Helden
zwischen den Heeren ausgefochten,' besonders der Schwertkampf war
beliebt, nackt zu fechten ein Zeichen höchsten Heldentums. Die eigen
tümliche Vereinigung vom Fußvolk und Reiterei, die Cäsar von den
Sueben berichtet (B. G. 148), findet sich auch bei den Galliern (naQa-
ßarai, rgi/ua^xioia Polpb. II 6). Die Siegesbeute wurde häufig schon
vor der Schlacht den Göttern geweiht, denen auch Gefangene zum
Opfer fielen.
Den Toten, die in älterer Zeit verbrannt, später bestattet wurden,
gab man, was ihnen im Leben das Liebste gewesen, Waffen, Rosse,
Hunde, Falken, mitunter auch Weiber und Knechte, mit ins Grab
oder auf den Holzstoß. Die Rrt der Lheschließung — die Braut reicht
dem Ruserwählten die Trinkschale — war eine ähnliche, die Gewalt
des Hausvaters über Leben und Tod die gleiche - neugewählte Könige
wurden auf den Schild erhoben (Rmmian. XX 4, Tasfiod., Var.
VIII 32 u. a.). Gallier wie Germanen tranken Bier und Met 26)
beide liebten scharfes Zechen, doch verboten nicht nur die Sueben
(B. G. IV 2), sondern auch belgische Völkerschaften die Linfuhr des
„tapfere Männer erschlaffenden und verweichlichenden" Südweins
(B. G. II 5). Selbst einzelne Züge stimmen überein,- so erinnert die
Sitte der Gallier (B. G. VI 18), daß der noch nicht wehrfähige Sohn
öffentlich nicht mit dem Vater erscheinen darf, an eine Erzählung aus
der langobardischen Heldensage: Rudwin versagt seinem Sohn Rlb-
win den Sitz an seinem Tische, ehe er von einem König die Waffen
empfangen. Das Erheben der rechten Hand galt als Friedenszeichen,'
das ist nicht nur von Täsar (B. G. VII 50) für die Gallier, son
dern von Prokop auch für die Goten bezeugt und auf der Markus
säule bildlich dargestellt. Rus der Urzeit hatte sich wilder Brauch
2b) Nach Cicero (Pro Font. 21) kamen die Gallier in Hosen und Mänteln
(sagati brachatique) nach Rom. — ftrbois de Jubainville (Le pantalon
gaulois, 1903) meint, um 300 v. Chr. hätten die Kelten die Hosen von den
Germanen, diese von den Skythen, diese von den Persern entlehnt. Dies durch
die Kälte gebotene Kleidungsstück war aber von Alters her Gemeingut der nor
dischen Völker.
2b) Der Name ist gleich: ahd. meto, kelt. merk, spätlat. medus. Die kel
tische Bezeichnung für Bier eerea, eervesia, Kogpa, hängt mit Hirse, der ältesten
Zeldfrucht, zusammen, wie auch Ceres, die Göttin des Ackerbaus, eigentlich Ge
treide, davon eerealis; bir8i verhält sich zu eeres wie hiruz, hirni zu cervus,
cerebrum.