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Volkshymne hat sich sodann der alte schwedische Gesang „Till
svenska fosterjorden“ (An das schwedische Vaterland, Gedicht
von R. Dybeck) eingebürgert, dessen Melodie sich durch Würde
und Feierlichkeit, sowie durch ernsten und eigenartigen
Stimmungsgehalt auszeichnet. — In Regierungskreisen scheint
man das Lied nicht für voll angesehen zu haben, und so hat
man denn — es mag etwa ein Jahrzehnt her sein —- ein Preis-
ausschreiben behufs Erlangung einer neuen Nationalhymne er-
lassen, das indes kein befriedigendes Resultat ergeben hat.
Die beiden Textesstrophen der gegenwärtig in Schweden
gebräuchlichen Volkshymne sind in der Notenbeilage Nr. ILa
abgedruckt; die deutsche Übersetzung lasse ich anbei folgen:
1. Mein altes, mein felshohes nordisches Land,
So still und so schön und voller Wonne!
Du bestes, das ich auf Erden noch fand.
Heil deinen grünen Auen, deiner Sonne!
Wie strahlst du im Glanz der altherrlichen Zeit,
Gabst ruhmreichen Namen uns, den Erben!
Und was du einst warst, das bist du noch heut.
Für dich nur will ich leben, will ich sterben.
Theodor Siebs.
D
Den Urtext der Lindbladschen Hymne gebe ich in der
Notenbeilage unter Nr. I1_Lb. Die deutsche Übersetzung lautet:
Aus tiefem Herzen kommt der Klang,
Des schwed’schen Volkes heil’zer Sang
Für unsern König gut.
Seid ihm und seinem Hause hehr
Stets treu und wanket nimmermehr,
Dann dünkt die Krone ihm nicht schwer.
Ihr steht in sichrer Hut,
"hendoar Siecehs
Norwegen.
In Norwegen gilt zurzeit das Lied „Sönner af Norges det
aeldgamle Rige“ (Söhne von Norwegens uraltem Reiche) als
Nationalhymne. Gedichtet ist das in feurigen Rhythmen dahin-
fliessende Lied von Henrik Bjerregard. Spezifisch nor-
dischen Charakter wird man in der Melodie kaum finden; sie
ist frisch, kräftig und glänzend gehalten, weist aber keinerlei