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Volltext: Band: Im dunkelsten Afrika, 2. Band

21. Aug. 1888.] Aufbruch zur dritten Reise nach dem Njausa. 9 
„Nun, was ist Tschikuanga anderes, als aus Maniok hergestelltes 
Brot?" 
„Das ist wahr." 
„Habt ihr Brot aus dem Maniok gemacht?" 
„Einige von uns." 
„Und einige von euch sind am Leben geblieben. Nun, die Wahr 
heit der Sache ist die: Ihr gingt auf die Felder und sammeltet die 
Maniokknollen, die damals am schönsten und besten waren; auch habt 
ihr einige Maniokblätter abgeschnitten und mitgebracht, um sie zu zer 
quetschen und als Gemüse zu essen. Dieser Maniok gehört der bittern 
Sorte an. Der bittere Geschmack desselben ist das Gift, das nicht 
einige hundert, sondern eine ganze Rasse tobten würde. 
„Wenn ihr die Knollen geschält hattet, schnittet ihr einige rohe, 
Scheiben ab und aßet sie; ihr stampftet die Blätter und aßet sie 
als «Kitoweo» ebenfalls. Das sind zwei Fälle, in denen ihr Gift 
genommen habt. 
„Nun haben die Leute von Bolobo von den Weibern der Ein 
geborenen Maniokbrot gekauft. Letztere haben die Knollen 5 oder 
6 Tage im Flusse weichen, lassen, bis das Gift vollständig heraus 
gezogen war, dann die-Fasern entfernt, den übrigbleibenden Brei ge 
trocknet und wenn derselbe trocken war, gutes Brot daraus gemacht. 
Das war, was die Bolobo-Leute ernährt und fett gemacht hat. Die 
Leute in Jambuja haben aber den Maniok abgeschabt, die Wurzeln 
in Stücke geschnitten, um sie in der Sonne zu trocknen, und bei dieser 
Beschäftigung manches Stück roh gegessen; sie haben auch einige der 
Schnitten verzehrt, ehe sie vollständig getrocknet waren, weil sie keinen 
Reserven orrath von Nahrung hatten und der Hunger sie zwang. Selbst 
diejenigen von euch, welche ihre Knollen zum Weichen ins Wasser 
legten, haben manches gut aussehende Stück gegessen, und ihr habt 
die Blätter zerquetscht und gekocht, um sie mit einem schlecht zube 
reiteten Brot zu verspeisen. Wer das that, wurde natürlich krank und 
starb. Und die Leute von Bolobo haben es, als sie heraufkamen, 
ebenso gemacht wie die von Jambuja, und sind nach einer Weile krank 
geworden und gleichfalls gestorben. Das ist der Grund, weshalb sich 
in Jambuja 100 Gräber befinden und weshalb so viele hier krank 
sind. Bon den weißen Männern ist nicht einer gestorben, weil sie 
Reis, Bohnen, Hartbrot und Fleisch von Hühnern und Ziegen hatten. 
Wäre es das Klima, was euere Freunde getödtet hat, so würden die 
Weißen, die noch weniger an dasselbe gewöhnt sind, zuerst gestorben
	        
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