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Einundzwanzigstes Kapitel.
sWaldland
sage, wir haben alles das selbst gefühlt und bei andern gesehen.
Einige von uns haben sich Mühe gegeben, die Knollen eßbar zu machen,
andere waren aber schon zu schwach oder zu träge, um dies zu ver
suchen oder noch nach dem Leben zu fragen. Eine Zeit lang haben
wir geglaubt, daß in jedem unserer Lager nichts als Gräber seien,
nur Sterben und Begraben. Wir hatten kein Fleisch, kein Salz,
kein Fett und keine Sauce. Aber wenn der Schlund trocken ist, was
soll dann die Speise durch denselben hinabtreiben? Wenn der Magen
mit Ekel gefüllt ist, braucht man ein klein wenig Sauce oder Fett, um
die Speise genießbar zu machen.
„Wir wußten, daß wir in wenigen Wochen von hier nach den
Stanley-Fällen oder flußaufwärts aufbrechen sollten, und hatten be
schlossen, daß wir, alle Mann, den Dienst der weißen Männer ver
lassen wollten. Der Tod ist unter uns gewesen und ist es noch, und
niemand weiß, was die Ursache davon ist. Ich selbst glaube nicht,
daß es davon kommt, daß wir für die weißen Männer arbeiten, aber
einige von uns meinen dies. Aber wir waren, bis Ihr kamt, alle
derselben Ansicht, daß wir genug davon erlebt hätten. Ich möchte
noch etwas anderes sagen, und dies ist Folgendes: wir haben uns ge
wundert, weshalb wir, die diesem Lande angehören, sterben müssen
und die weißen Männer, die hier Fremde sind, am Leben bleiben.
Als wir uns am Kongo befanden und auf andern Reisen waren es
die Weißen, welche starben und nicht wir. Jetzt sterben wir, und
zwar hundert Schwarze gegen einen Weißen. Nein, Herr, die Ursache
des Todes liegt in der Nahrung. Die Weißen hatten Ziegenfleisch,
Hühner und' Fische, und wir hatten nichts als Maniok und starben
deshalb. Ich habe meine Worte gesprochen."
„Nun, jetzt ist an mir die Reihe zu sprechen. Ich habe zuge
hört und nachgedacht, und es scheint mir alles klar zu sein. Ihr sagt,
in Jambuja sei Maniok euere Nahrung gewesen, er habe euch krank
gemacht und euere Leute seien daran gestorben?"
„Ja."
„Und ihr sagt, daß die Leute von Bolobo bei der Ankunft in
Jambuja in guter Körperbeschasfenheit waren?"
„Ja."
„Sie seien aber später krank geworden und ebenfalls gestorben?"
„Ja."
„Was aßen die Leute von Bolobo, als sie dort waren?"
„Tschikuanga."