Brief an öir William Mackinnon
als vorrà
Mein lieber Sir William!
Es gereicht mir zu großem Vergnügen, Ihnen dieses Werk zu
widmen. Dasselbe soll für Sie selbst sowie für das Comite zum Ent
sätze Emin's ein officieller Bericht sein über das, was wir wahrend
unserer Entsatzmission, die durch die Verhältnisse in eine Rettungs
mission umgewandelt wurde, erlebt und erduldet haben. Sie wollen
den Bericht als eine wahrhafte Schilderung der Marsche der Expedi
tion betrachten, deren Führung Sie und das Comite mir anver
traut haben.
Ich bedauere, daß ich nicht im Stande gewesen bin, alles das zu
erfüllen, was auszuführen ich vor Begier brannte, als ich im Januar
1887 von England abreiste. Allein der vollständige Zusammenbruch
der Regierung von Aequatoria bürdete uns die Pflicht auf, so viele
alte und kranke Leute in Hängematten zu befördern und so viele hülf-
lose und entkräftete Menschen zu beschützen, daß wir aus einem kleinen
kampfbereiten Corps erprobter Männer in eine reine Hospitalcolonne
umgewandelt wurden, welcher thatkräftige Abenteuer versagt waren.
Der Gouverneur selbst, halb erblindet, besaß viel Gepäck; Casati war
schwächlich und mußte getragen werden, und 90 Procent des Gefolges
waren bald nach unserm Aufbruch wegen Alters, Krankheit, Schwäche
oder großer Jugend kaum im Stande zu marschiren. Ohne unsere,
den Zweck der Expedition bildende, unverletzliche Aufgabe, Hülfe zu
leisten, zu opfern, konnten wir weder nach rechts noch links von der
allerdirectesten Route nach der See abweichen.
Sie haben während Ihres langen und abwechselungsreichen Lebens
standhaft an den Gott der Christen geglaubt und öffentlich Ihre in-
Stanley. Im dunkelsten Afrika. I. 1