Status, in dem das Individuum als Teil einer Gruppe größer ist als
allein, mit mehr Gewahrsein und Kreativität, wobei das Indivi-
duum und das Ganze stärker werden.
Ein anthroposophischer Bauer in der Schweiz nannte diese
Synergie in einem Gespräch Hofindividualität oder Hofwesen, er
sprach von der menschlichen Fähigkeit, Lebendiges zur Entfal-
tung zu bringen: Und die Produktivität, die dzbei herauskommt, in-
dem eben ein Hof an Fruchtbarkeit und ! istungsfähigkeit zu-
nimmt, die liegt darin, daß menschliche Anteilnahme, menschliche
Fähigkeit, menschliches Können und Wellen, menschliche Arbeit
hereing^zeben wird. Diese menschliche Arbeit und alles, was an
Liebe b:s zur Fachkenntnis mit hereinspielt, wirkt sich da an diesem
Lele. gen noc’ ganz anders aus, als sich das in einem Industriebe-
trieb könnte; da ja etwas lebendig ist, was darauf anspricht und gern
bereit ist, mehr herzugeben ... Und vor allem dieses stindige Inter-
essehaben an den Vergängen, an den Lebensvorgängen auf dem
Hofe. Das ist das, was den Bauernhaf eben aus dem reinen Naturbe-
trieb heraushebt und zuzs K^ !turbctricb macht. Im besten Sinne des
Vzstes. Aber c! za nit, da. ProzZ Etivitát dadurch erzeugt wird,
ct man móglichst viel Feirzrtrzg herauswirtschaften will, sondern
dafi man jeden Acker und jedes Tier und alles, was zum Hof ge:^t,
stándia neu im Bewufitsein hat und azzpricht und ihm eigentlich
hilft, m« *r herauszugeben, als es von sich aus kónnte ... Und dann
entsteht nicht nur diese ökologische oder biologische Geschlossen-
heit ein:s L'ofes … Es er:ts:c).! eine Art Ir Zividuclität, wie Steiner es
ausdrückt, die ja eigentlich etwas Wesenhaftes beinhaltet, was selbst
zu leben beginnt auf dem Hof. Man kann den Begriff nehmen: Hof-
wesen. Es ist einfach etwas, was anfüngt von innen heraus Kraft und
Gestalt zu bekommen (Peter Blaser).
Eileen Caddy, eine der Begründerinnen, die auf Findhorn
blieb, sah auch nach der neuen Entwicklung von Findhorn ihre
besondere Aufgabe darin, wirkliche Liebe zu lehren, bedingungs-
lose Licbe. Das bedeutet für mich ohne jegliche Erwartungen und
ohne jegliche Ansprüche zu licóen ... Ich habe dazu Workshops ge-
geben, Vortráge gehalten, und ich werde immer wieder über dasselbe
sprechen: lieben zu lernen; wie man das fertigbringt, indem man ein-
fach io. hts von anderen erwartet, nichts beansprucht, sondern ein-
fach Il... ....
Ob diese Liebe, die sorgende Zuwendung und Arbeit, das Sich-
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