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aus alter Sonnenlehre Aegyptens, das ist eben so gewifs.
Dieses von Sonnenkhindern beherrschte Colchis war ja
ein zweites Aegypten, wie es bei den Alten aus-
drücllich heifst. Nicht blos eine bestimmte Sage machte
die Colchier zu Colonisten der Aegyptier, sondern deut-
liche Anzeigen sprachen dafür: die schwarze Mautfarbe
und das Wollhaar seiner Bewohner, dié bei ihnen üb-
liche Beschneidung, ja die ganze Lebensart und Sprache
wollte wenigstens Herodotus ganz übereinstimmend fin-
den, und mehrere andere Schriftsteller stimmten ihm
bei, z. B. Apollonius Rhod. (IV. 279. und daselbst der
Scholiast), Diodorus (I. 55. und daselbst Wesseling);
nur über die Zeit der Aegyptischen Niederlassung dort
war man uneinig. Es sind zur Bestiütigung dieses Satzes
noth mehrere andere Gründe beigebracht worden, wo-
von ich nur den Namen des Colchischen Flusses Isis
("10::) aushebe , den Plinius (H. N. VI. 4.) und Andere
anführen ?5). Hiernach hätte also Colchis auch seinen
Flufs der Fülle gehabt, den Flufs der grofsen Landes-
mutter Isis ("Ioıs), den Himmelsflufs, den Mondsflu(s,
28) Vergl, Is. Vossius zum Scylax pag. 78. wo auch "Icre zu
lesen ist. Dagegen hat neulich Ritter ( Vorhalle Europ.
Vólkergesch. Cap. I. und 11.) die Angaben Herodots und
Anderer, überhaupt die ältere Vorstellung von den Coi-
chiern als einer Aegyptischen Colonie, zu widerlegen,
und die Herkunft der Colchier in [ndien unmittelbar, aus
dem. ältesten Sitze der Cultur in Asien (p. 49.) abzuleiten
gesucht. Eben daher sollten sie auch jeneu Wassercul-
tus erhalten haben. Da die Beschriinktheit des Rauntes
mir verbietet, in diesen wichtigen Punkt, aus dem ius-
besondere auch für die alte Geschichte viele fruchtbare
Resultate hervorgehen werden, genauer einzugehen, so
mufs ich meine Leser bitten, den angeführten Capiteln
der Ritterschen Schrift, ein genaueres Studium zu
widmen.
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