455
anzugeben weiís, ob man in ihm einen König oder einen
Gott verehre.. Und hier mufs der religiöse Scepticis-
mus beleuchtet werden, der, besonders seit Alexanders
Jahrhundert herrschend, sich auch dieser Nationalidee
bemichtigt hatte, sie aller angestammten Würde zu ent-
Lleiden und wo möglich gänzlich zu vernichten strebte.
. Somit. wüáre der Weg bezeichnet, den ich hier zu
nehmen habe. Wenn mehrere Beiwórter, Attribute
und andere Einzelnheiten von mir übergangen werden,
so wird sich der Leser desfalls in einer gelehrten und
schon in der ersten Áusgabe von uns benutzten Mono-
graphie ?) Baths erholen hónnen.
$. 2.
Arcadischer, Dodonäischer und Creten-
sischer Zeus.
Folgen wir den Angaben Cicero’s de N. D. IH. 21.
p. 584 sq. 3), so bekommen wir einen dreifachen Zeus,
oder vielmehr drei verschiedene Zeus in verschiedencn
Griechischen Landen. Cicero nennt zwei in Arcadien
und einen in Creta. Homerus nennt zwar den Juppiter
überall, die bedeutendste Stelle ist jedoch für unsere Un-
tersuchung die in der Iiade (XVI. 233.). Wir werden noch
mehrmals auf dieselbe zurückkommen. Besonders merk-
—— ———
2) Bôttigers Kunstmythologie des Zeus , Dresden 1809.
8) ,, Principio J ov es tres numerant ii, qui theologi nomi-
nantur: ex quibus primum et secundum natos in Arca-
dia: alterum patre Aethere, ex quo eliam Pro-
serpinam natam ferunt, et Liberum : alterum patre
Caelo, qui genuisse Minervam dicitur , quam principem
et inventricem belli ferunt: tertium Cretensem,
Saturni filium , cujus in illa insula sepulcrum ostenditur, x
S. auch die dort von uns nachgewiesenen Stellen der
Alten.
OT