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der‘ vulcanischen Umgegend gewonnenen Materials ist unverkennbar, wenn
auch nicht allein massgebend. ‚Anderseits nähern sich die hier als „Nörd-
liche Gruppe“ zusammengefassten Fundorte nicht bloss durch die Art des
Vorkommens, sondern auch durch den äussern Charakter der Objecte‘ der
vorher erwähnten „Centralgruppe.“
Fruchtbar erwies sich mir die Gegend von Syracus, und zwar sowohl die
Ebene südlich von der Stadt, als der im ersten Theil ausführlich beschriebene
Höhlentract, sowie das Cap Panagia selbst. Leider ist auch hier das meiste durch
Unkenntniss verloren gegangen. So hörte ich von verlässlicher Seite, dass bei
dem Bau der Eisenbahn nördlich von den Cappuzinern Massen von Stein-
werkzeugen gefunden aber als nutzlos in dem Eisenbahndamm verschüttet
wurden. Hoffentlich wird die bei dem bevorstehenden Bau der Linie
Syracus-Noto sich darbietende Gelegenheit besser benutzt werden, obwohl
lie Trace die in archäologischer Beziehung aussichtsreichsten Punkte wohl
sch werlich berühren wird.
Der südlichste mir bekannt gewordene Punct ist die Grotte Lazaro süd-
3stlich von Modica. Sie liegt dicht an der Grenze des Grottengebietes der
Cava d’Ispica. Die daselbst gefundenen Gegenstände sind ziemlich verschie-
den. von jenen aus den Syracusaner Grotten, nähern sich jedoch, soweit ich
zu urtheilen vermag, dem allgemeinen Habitus nach jenen der Grotta Gerace
bei Termini. Noch merkwürdigere Analogien bietet die Localität Lazaro mit
len Gefässen vom Monte Toro bei Girgenti.
Leider vermag ich nichts Wesentliches mehr zur Kenntniss der
südlichen Gruppe beizutragen, da ich die Südküste über Girgenti hinaus
nicht besucht habe. Von; Menfi südöstlich von Castelvetrano sah ich
m Nati onalmuseum zu Palermo Photographien von Steinwerkzeugen und
Gefässen der polirten Steinzeit. Doch konnte ich ausser vagen Angaben
über Dolmen und Küchenresten nichts Sicheres über deren Provenienz er-
mitteln. Hoffentlich wird Hr. Cavalları, welcher die Ausgrabungen von
Selinunt mit so grossem Geschicke leitet, uns bald mit nähern Beobachtungen
über diese Localität beschenken.
Ueber die Westspitze liegt nur eine Angabe Hın, Schliemann’s vor, dass
er im Jahre 1876 bei seinen Ausgrabungen in Motye schön bearbeitete Pfeil-
spitzen aus Obsidian (kartaginiensische?) zum Vorschein brachte.!)
Es folgen nunmehr einige nähere Details über die einzelnen Gruppen
welchen ich zugleich die nöthigen Bemerkungen über die innerhalb derselben
vefundenen Objecte anfüge.
I. Gruppe der Madonien.
Hr. Mina-Palumbo fand auf der Ebene von S.-Paolo in Cas telbuono
N einer diluvialen (?) Sandlage zwei tRolirte Steinmeissel aus Serpentin
1) Schliemann Mykenae 5. 85.
Prähist. Studien aus Sieilien.