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Volltext: Curare, 38.2015

Zur 26. Fachkonferenz Ethnomedizin “Stranger and Friend”, Sankt Augustin 2013 161 
Mit der Wahl des Tagungsortes, dem Anthropos 
institut in Sank Augustin bei Bonn, wollte die Ar- 
beitsgemeinschaft Ethnomedizin mit ihrem inter- 
disziplinären Konzept einer aktuellen Medizineth- 
nologie jenseits der Fachverbände an einen Bereich 
erinnern, der sich thematisch seit 100 Jahren mit 
Feldforschung beschäftigt und der deutschsprachi- 
gen Ethnologie viele Impulse gegeben hat. Dies 
machte P. JoAacHIm Pıerke, der Direktor des Anth- 
copos Instituts und scheidende Rektor der Philoso- 
2hisch-Theologische Hochschule SVD St. Augustin 
in einem breiten ideengeschichtlichen Überblick 
deutlich. Für die gewährte Gastfreundschaft möchte 
ich an dieser Stelle besonders danken. 
Anmerkungen 
:, Das Portrait von Kadu, Chamissos Freund und Reisegefähr- 
te aus Radack dient dem 2. Band, Teil 4-5, „Reise um die 
Welt“, in Chamissos Werke in fünf Teilen als Frontispiz, vgl. 
Chamissos Werke, hrsg. von Max Sydow, Hempels Goldene 
Klassiker-Bibliothek (Hempels Klassiker-Ausgaben), Berlin 
stc., Deutsches Verlagshaus Bong & Co, o.J. (ca. 1908): Reise 
um die Welt mit der Romanzoffischen Entdeckungs-Expedition 
'n den Jahren 1815-1818 auf der Brigg Rurik, Kapitän Otto 
von Kotzebue, von ADALBERT VON CHAMISSO, 1. Teil, „Tage- 
uch“, 265 S., 2. Teil, „Bemerkungen und Ansichten“, 347 S. 
Chamisso schrieb dies fast 20 Jahre später im Winter 1834-35, 
Sein Werk war damals viel gelesen und hat vermutlich die da- 
nalige Berliner ethnographisch interessierte Community be- 
ainflusst. Radak ist eine östliche Insel der heutigen „Republik 
Marshallinseln“. 
Zit. aus Chamissos Werke in fünf Teilen, Band 2,Teil 4, Reise 
ım die Welt L, S. 145 der Hempelschen Klassikerausgaben. 
LEvi-Strauss C. 1961, Die moderne Krise der Anthropologie. 
JNESCO Kurier, 2. Jg., Nr. 11, Nov. 1961, S. 10-15, in ver- 
schiedenen Medien nachgedruckt, u.a. in einem Prospekt der 
3dition Ethnos des in den 1970er Jahren bedeutenden Verlags 
A4eymann in Wiesbaden. 
Der referierte Autor blieb dem selbstreflexiven Thema treu: 
XogPPING K.-P, 1973. Das Wagnis des Feldforschers zwischen 
Athnozentrismus und Entfremdung. Einige persönliche Ge- 
Janken zur Ethik in der Kulturanthropologie. In TAUCHMANN K. 
(Hg) 1973. Festschrift zum 65. Geburtstag von Helmut Petri 
(Kölner Ethnologische Mitteilungen 5). Köln: Böhlau: 258— 
270 // — 2005. The Fieldworker as Performative Flaneur: 
Some Thoughts of Postmodernism and the Transformation of 
Doing Anthropology. Zeitschr. f. Ethnologie 130: 1-22. 
Hier flossen erste ethnopsychoanalytische Aspekte in die Ana- 
.yse ein, die Wiege der Züricher Ethnopsychoanalyse. 
Nachbemerkung aus EDUARD SCHLESIER 1979, Me’udana. Die 
impfängnistheorie und ihre Auswirkungen. Curare 2, 2: 97— 
104, hier S. 104. 
ScHRÖDER E. 2012. Ethnomedizin: Anmerkungen zur frühen 
Medizinethnologie in den deutschsprachigen Ländern der 
1960er bis 1990er Jahre. Ethnoscripts 14, 2: 145-155. 
Jbersicht zu den Fachkonferenzen Ethnomedizin der AGEM 
ei;  http://www.agem-ethnomedizin.de/index.php/fachkonfe 
'enzen-ethnomedizin-seit-1973.htmi 
ATHENA MCLEAN & ANNETTE LEIBING (eds) 2007. The Shadow 
Side of Fieldwork. Exploring the Blurred Borders between 
£thnography and Life. Blackwell. 
‚0: Hier besonders der neue Sammelband aus Berlin von BERGER 
P., BERRENBERG J., FUHRMANN B., SEEBODE J. & STRÜMPELL C. 
(Hg) 2009. Feldforschung. Ethnologische Zugänge zu sozialen 
Wirklichkeiten. Berlin: Weißensee. 
Ekkehard Schröder, Jg. 1944, studierte Medizin (Kiel, Heidel- 
jerg) und Ethnologie und Philosophie (Kiel, Heidelberg, Mainz) 
ınd ist Mitbegründer der Zeitschrift Curare und wiederholt ihr 
Jerausgeber i.A. der Arbeitsgemeinschaft Ethnomedizin. 
Nachtrag zur 26. Fachkonferenz 
Ethnomedizin “Stranger and 
Friend“, Sankt Augustin 2013’ 
in diesem Nachtrag werden die Abstracts der Vorträge 
n alphabetischer Reihenfolge? dokumentiert, die nicht 
m Curare-Themenheft Selbstreflexion im Kontext medi- 
zinethnologischer Langzeitfeldforschung®* veröffentlicht 
wurden. 
WOLFGANG BICHMANN (Frankfurt): International 
Public Health, Ethnologie und Medizin. Eine 
persönliche Sicht auf den Wandel der Erkennt- 
nisinteressen im professionellen Umfeld in den 
70er und 80er Jahren und seiner Auswirkungen. 
Der neue Diskurs zur „Ethnomedizin“ und „Medizinischen 
Anthropologie“ traf in den 70er und 80er Jahren des 20. 
'ahrhunderts in Deutschland auf eine medizinkritische Re- 
"ormbewegung in der Gesundheitsversorgung, die großen 
3influss auf die heute weitgehend abgeschlossene Profes- 
;ionalisierung im Bereich „Public Health/Gesundheitswis- 
jenschaften‘“ nahm. Im internationalen Bereich gab die 
Weltgesundheitsorganisation (WHO) gleichzeitig Emp- 
ehlungen zur Strukturreform der postkolonialen Gesund- 
ıeitssysteme in Entwicklungsländern, die einerseits Impli- 
cationen für Ausbildungsinhalte und Fachkräftebedarf in 
Intwicklungsländern beinhaltete, andererseits engagier- 
‚en Mitwirkenden in der internationalen Zusammenarbeit 
m Gesundheitsbereich als neue entwicklungspolitische 
Zichtschnur ihres Handelns im Kontext unzureichender 
Zessourcen dienten. Am „Institut für Tropenhygiene und 
5ffentliches Gesundheitswesen“ der Universität Heidel- 
‚erg wurden diese Trends — parallel zur Entwicklung der 
"‚ehre und zur Professionalisierung der Public Health-Be- 
rufe in Deutschland — rezipiert und gebündelt und — be- 
zogen auf eine Aus- und Weiterbildung von Fachkräften 
für eine „Medizin in Entwicklungsländern“ — im interdis- 
ziplinären Dialog in ein akademisches Forschungs- und 
Lehrprogramm integriert, das durch seine Publikationen 
zut dokumentiert ist. Die Förderung des interdisziplinä- 
:en Dialogs im „Arbeitsfeld Ethnologie und Medizin“ 
war dabei zentrales Anliegen. Anhand konkreter entwick- 
Jurare 38(2015)1+2: 161-163
	        
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