Herbert Tischner +
Am 21. Juni 1984 starb nach langer Krankheit Dr. Herbert Tischner, langjähriger Leiter
der Abteilung Indo-Ozeanien am Hamburgischen Museum für Völkerkunde.
Herbert Tischner wurde am 13. Mai 1906 in Halberstadt geboren. Er besuchte die Schule
ın Goslar und legte dort 1927 die Reifeprüfung ab. Im selben Jahr begann er sein Studium in
Hamburg. Hier — und ein Semester in Frankfurt — studierte er Völkerkunde, Vorgeschichte
und Südseesprachen und promovierte 1933. Seine wichtigsten akademischen Lehrer, de-
nen er in seiner 1934 gedruckt erschienenen Dissertation „Die Verbreitung der Hausformen
in Ozeanien” besonders dankte, waren drei noch heut bekannte Südseeforscher: Georg
Thilenius, Paul Hambruch und Otto Dempwoaolff.
Ab 1933 war er freiwilliger Mitarbeiter am Hamburgischen Museum für Völkerkunde, ab
1936 schließlich Wissenschaftlicher Assistent, dann Wissenschaftlicher Angestellter, Ku-
stos, Hauptkustos und (1968) Abteilungsdirektor und Stellvertretender Direktor. 1971 wur-
de er pensioniert. Seine Verbindung zu den Mitarbeitern des Museums riß aber auch da-
nach nicht ab.
1937 heiratete Herbert Tischner Gertrud Henze.
1941 bis 1945 war er Soldat.
Vor und besonders nach dem Kriege unterrichtete er als Lehrbeauftragter an der Univer-
sität, und viele der Studenten vor allem der fünfziger und sechziger Jahre gewannen bei ihm
hre ersten Kenntnisse über Ergologie und Technologie und über die Südsee, Australien
Ind Indonesien.
Vielleicht das Erstaunlichste an Herbert Tischner war die Eindeutigkeit und Folgerichtig-
<eit seines wissenschaftlichen Werdegangs und Lebensweges. Schon als Schüler ent-
schied er sich für die Völkerkunde und innerhalb der Völkerkunde für die Südseeforschung