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Volltext: Zeitschrift für Ethnologie, 51/53.1919/21

  
  
  
  
  
  
  
  
58 H. Conwentz: ‘ 
Vortrag über die Berüeksichtigung von Natur- und vorgeschichtlichen 
Denkmälern usw. bei Ausführung der Karten. Hieran schloß sich 
eine Besprechung des Gegenstandes im engeren Kreise, und es wurde 
vereinbart, daß die Landesaufnahme alljährlich frühzeitig der Staat- 
lichen Stelle für Naturdenkmalpflege eine Übersicht der neu aufzu- 
nehmenden Meßtischblätter mitteilen sollte, wogegen wir ihr eine 
Zusammenstellung der etwa aufzunehmenden Denkmäler und volks- 
kundlichen Erscheinungen übergeben würden. Zu diesem Zweck ver- 
sandte die Staatliche Stelle Fragebogen zur Landesaufnahme an ihre 
Mitarbeiter in den betreffenden Gebieten. Wenn sie dabei über ihren 
eigentlichen Wirkungskreis hinausging und auch Vorgeschichte und 
Volkskunde berücksichtigte, so geschah es deshalb, weil von diesen 
beiden Seiten keinerlei Anregungen dort ergangen waren und 
weil die Landesaufnahme eine zusammentassende Übersicht der ge- 
samten Denkwürdigkeiten für die Kartierung zu haben wünschte. 
Es würe aber zu erwügen, ob in Zukunft nicht die für diese beiden 
Gebiete berufenen Stellen mitwirken móchten. Da die Mefitisehbláütter 
und Generalstabskarten vornehmlich eine strategische Bedeutung haben 
und ihre Ubersichtlichkeit nicht dureh zu viel Einzelheiten beein- 
tráchtigt werden darf, kann immer nur ein Teil der von uns vorge- 
schlagenen Eintragungen ausgeführt werden, aber auch schon dadurch 
werden der Denkmalpflege überhaupt besondere Dienste geleistet. 
Zwecks Erhaltung der Übersichtlichkeit der Karten wurde 
damals eine größere Berücksichtigung der Flurnamen abge- 
lehnt, was sehr zu bedauern ist. Die Flurnamenforschung hat 
ja ein vielseitiges Interesse; vornehmlich sind auch Naturdenkmal- 
pflege, Vorgeschichte und Volkskunde daran beteiligt. Zahlreiche 
Namen deuten beispielsweise auf das jetzige oder ehemalige Vor- 
kommen gewisser Holzarten hin. Lindenau, Lindenberg, Liepe usw. 
verraten das frühere Vorhandensein der Linde, die, wie oben erwähnt, 
aus unseren Wäldern immer mehr schwindet. Die Oberförsterei 
Lindenbusch in der Tuchler Heide weist jetzt nicht eine einzige 
Linde auf, Namen wie Hüls, Hülsberg, Hülsede usw. deuten auf 
die Stechpalme, die ehedem auch mehr verbreitet gewesen ist. Be- 
sonders häufig sind die Oertlichkeiten, deren Namen von der Eibe 
abgeleitet werden kónnen: Eibach, Eibendamm, KEibenstock, Iberg. 
Ibenhorst, Ibenwerder, Ziesbusch ete. 
Ebenso interessant sind Orts-, Flur- und Gewässernamen, die 
mit dem Vorkommen bemerkenswerter Tiere zusammenhängen. Ich 
habe früher einmal Bibernamen gesammelt und in Deutschland allein 
mehr als 300 zusammengebracht. Auch in der Mark Brandenburg 
kommen solehe vor, z. B. Bibersdorf im Kreise Lübben, Biberteich 
im Kreise Weststernberg, Beveringen im Kreise Ostprignitz. In 
Schleswig-Holstein gibt es eineInsel, dieden Namen Beveró führt. Auch 
auf das Vorkommen der Schildkröte weisen zahlreiche Namen hin. Ein 
.Sehildkrótenpfuhl*, wo das seltene Tier heute noch vorkommt, findet 
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