Der Kreislauf von Sonne und Mond
723
Minyong, Mischmi oder Taraon Digaru, Tangsa; im mittleren Assam, zum Teil
in der Ebene: die Bodo-Völker Katschari und Garo-Atschik; im Tal von Mani-
pur: die Meithei oder Manipuri; in den Bergen zwischen Brahmaputra oder
Tsangpo und oberem Tschindwin: die Naga-Völker Angami, Meimi oder Mao,
Empeo, Rengma, Lhota, Sema, Ao, Tangkhul, Luhupa, Tschiru, Quoireng und
eine Gruppe genannt Manipur-Naga; in den Arakan-Bergen: die Gruppen der
Luschei (Luschai), der Tschin (Lai) und der Kuki (Thadou, Tschote, Purum,
Ronte und Rangkhol); in den Tschittagong-Bergen: die Khumi, Mro (Mru),
Lakher (Schendu); in Südost-Burma: die Karen; in der Ebene des Irrawadi: die
Birmanen; in Oberburma: die Tschingpo oder Katschin 2 ; gegen die Yünnan -
grenze zu und in Yünnan: die Lahu oder Musö, die Lolo, die Akha und Akhö.
THAI-VÖLKER
Die Schan in den Schan-Staaten Burmas.
MON-KHMER-VÖLKER
In den Bergen Assams zwischen Tsangpo und Surma die Khasi und
Synteng; in den nördlichen Schan-Staaten die Palaung; in Nordwest-Thailand
die Lawa.
MIAO-VÖLKER
Eine Sonderstellung nehmen die in Kweitschou, Yünnan und Thailand
Wohnenden Miao-Völker ein. Es sind Zeugnisse vorhanden von den Tsch’uan
Miao in Kweitschou und Miao-Gruppen in Yünnan.
Der riesige Block der Austroasiaten oder Mon-Khmer, der noch in den
ersten christlichen Jahrhunderten ganz Hinterindien umfaßte, wurde infolge
zahlreicher ethnischer Wanderungen aufgelöst, die alten Völker vertrieben
oder absorbiert. Heute stellen im Nordwesten des südostasiatischen Subkonti
nentes (Assam, Burma) die Tibetobirmanen, im Nordosten (Siam, Laos) die
Thai das Hauptkontingent der Bevölkerung. Die von den alten Mon-Khmer
gehaltenen Territorien in Assam, Burma und Thailand nehmen sich darin wie
isolierte Sprach- und Kulturinseln aus.
Aber auch bei den Tibetobirmanen und den Thai wird heute, den Wande
rungen entsprechend, nur selten ein größeres kompaktes Gebiet ausschließlich
v om gleichen Volk bewohnt. Vielmehr finden sich die gleichen Völker mit ihren
Sprachen und Kulturen oft über weite Räume zerstreut und von anderen oder
verwandten Völkern durchsetzt. Das erschwert die kulturelle Übersicht.
Die Wirtschaft der Bergvölker beruht meistens auf dem Brandrodungs-
Üackbau; auf den Urwald-Schwendfeldern kultivieren sie Trockenreis. Die
Angami und Mao unterhalten an ihren Berghängen bewässerte Terrassenfelder
(ebenso für Reis) und die Apa Tani Wasserreisfelder in ihrer Hochebene; sie
benützen aber keinen Pflug. Hingegen verwenden die Thaistämme, die auf
schmalen Talböden und besonders in größeren Talebenen wohnen, für ihre
Wasserreiskulturen den Pflug.
Die Singp’o in Assam gehören zum gleichen Volk.